Einen Anwalt bei Verkehrsunfall nehmen: Ja oder Nein? Eine rechtzeitige Hinzuziehung eines Anwalts für Verkehrsrecht kann schon früh auf Rechte hinweisen, an die man in der allgemeinen Aufregung nicht denkt. Das gilt für beide Seiten, dem Verursacher und dem Geschädigten.
Ein Fachanwalt ist versiert darin, nach einem Verkehrsunfall mit allen beteiligten Versicherungen Kontakt aufzunehmen. Seine Erfahrungen und Kommunikationsfähigkeiten können ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg sein.
Anwalt bei Verkehrsunfall und die Rechtsanwaltskosten
Es gibt klare Regelungen, wer die Anwaltskosten nach einem Unfall trägt. Schuld kostet Nerven und Geld. Verschuldet eine Person einen Unfall, belastet sie ihr Portemonnaie. Der Unfallverursacher muss für alle Kosten, welche der Geschädigte durch den Zusammenprall hat, gerade stehen.
Das beinhaltet ebenso die Anwaltskosten für die Beteiligten. Liegt ein klarer Sachverhalt vor, dann ist auch die Lage bei den Kosten klar. Es gibt drei Szenarien bei Verkehrsunfällen.
Ist ein Verkehrsteilnehmer schuldlos an einem Verkehrsunfall, muss er vom Verursacher entschädigt werden. Nach Möglichkeit soll der Zustand vor dem Unfall wiederhergestellt werden. Hierzu zählen neben einem Schmerzensgeld alle anderen entstandenen Kosten inklusive Anwaltskosten. Bei der Ermittlung der Höhe eines Schmerzensgeldes kennt sich ein Anwalt besser aus als ein Nichtfachmann.
Wie ist die Sachlage bei einem Unfall mit nicht eindeutiger Schuld?
Bei einem Verkehrsunfall dieser Art liegt eine besondere Situation vor. Hier hat jeder der Beteiligten eine Teilschuld an dem Vorfall. Im Falle einer solchen Sachlage erstatten Versicherungen die Anwaltskosten nur anteilig. Jeder Unfallbeteiligte ersetzt dem anderen prozentual den Anteil der Rechtsanwaltskosten, für den er gemäß Haftungsquote die Verantwortung trägt. Das Quotenprinzip wird auf alle Schadensersatzposten angewandt.
Kann ein Anwalt die Kosten bei eindeutigem Verschulden reduzieren?
Bei Fällen, in denen ein Unfallbeteiligter an dem Verkehrsunfall alleine schuld ist, besteht eine klare Sachlage. Hier muss die Versicherung des Verursachers die Anwaltsgebühren der Gegenseite übernehmen.
Selbst für diesen Personenkreis ist es ratsam, einen Rechtsanwalt zu beauftragen. Es besteht die Möglichkeit, dass den Verursacher vielleicht doch nur eine Teilschuld trifft. In diesem Fall kann ein Gutachter ermitteln, ob eine neue Sachlage eintritt.
Für den vermeintlichen Verursacher ist es ratsam, kein Schuldeingeständnis direkt am Unfallort zu unterschreiben. Dort muss nur der Unfallbericht wahrheitsgemäß ausgefüllt werden.
Steht einem Geschädigten ein Mietwagen zu?
Oft wissen viele Betroffene nicht, dass ihnen auch ein Ersatzfahrzeug zusteht. Solange das Fahrzeug eines Geschädigten in der Werkstatt ist, besteht die Möglichkeit, einen Mietwagen zu erhalten. Hier kann ein Anwalt die Kommunikation mit der Gegenseite führen.
Fazit:
Alle Beteiligten verhandeln selten direkt mit anderen Unfallbeteiligten. Es sind deren Versicherungen. Sie zahlen ungern und können Verfahren in die Länge ziehen. Deshalb ist es für alle Beteiligten eines Unfalls empfehlenswert, einen Anwalt bei Verkehrsunfall einzuschalten.
Weitere Informationen finden Sie bei Dr. Gorski, Scheibe-In der Stroth, Piotter Rechtsanwälte - Notar - Fachanwälte.
