Es gibt wenige Berufsbilder in unserer Gesellschaft, die so eine unterschiedliche Wirkung entfalten können. Einerseits hoch angesehen und unverzichtbar in Notsituationen, andererseits bekommt man einen unruhigen Magen, wenn ein Brief von ihm im Briefkasten liegt. Es geht natürlich um einen Rechtsanwalt. Es gibt sehr stereotypische Ansichten, wie eine Frau oder einen Mann in einer Robe, die oder der für die Anliegen ihrer oder seines Mandanten plädiert. Das ist natürlich nicht falsch, aber nur die Spitze des Eisberges. Der Alltag und die möglichen Arbeitsfelder sind sehr divers und einige Anwälte sehen einen Gerichtssaal nur sehr selten von innen.
Der Anwalt in einer großen Firma
Sicherlich haben auch schon viele Menschen von einer Rechtsabteilung in großen Betrieben gehört. Hier sind normalerweise auch Anwälte und Assistenten angestellt. Auch können viele verschiedene Fachrichtungen vertreten sein. Der eine Rechtsanwalt kümmert sich um die Verträge, der andere um die Patente der Firma und so weiter. Es gibt viele Gebiete auf denen sich große Firmen rechtlich absichern müssen und oftmals lohnt es sich dafür eine eigene Abteilung aufzubauen, anstatt externe Anwälte zu beschäftigen.
Ein weiteres Feld in so einer Firma ist vor allem für die Finanzabteilung interessant. Viele kleine und mittelständische Unternehmen mussten schon Insolvenz anmelden, weil die Rechnungen von Kunden nicht rechtzeitig bezahlt wurden. Dafür gibt es spezielle Abteilungen oder sogar eigene Kanzleien. Im Volksmund sind diese auch als Inkasso bekannt. Hier werden die Mahnungen verschickt und somit der Versuch gestartet, die ausstehenden Forderungen von Unternehmen zu bekommen. Dass es dafür schon eigene große Kanzleien gibt zeigt wie groß das Problem ist. Aber das ist nur ein Arbeitsbereich.
Der selbstständige Anwalt
Ein eigenes Gebäude, ein eigenes Büro und einen eigenen Empfang. Wer erfolgreich und gut in seinem Berufsstand ist, der kann sich alleine selbstständig machen und Klienten empfangen. Rechtsstreite wird es immer geben und so stellen sich viele Menschen auch einen Anwalt vor. Allerdings müssen die meisten Rechtsanwälte erst einmal in einem Unternehmen oder in einer größeren Kanzlei arbeiten, damit sie sich einen gewissen Status und die entsprechende Erfahrung aneignen können. Man unterstützt also vorerst erfahrene Anwälte bei der Aufarbeitung von Material und der Recherche von aktuellen Urteilen. Diese Arbeit zu lernen ist sehr wichtig, da man als Rechtsanwalt viel Zeit am Schreibtisch verbringt und Schriftstücke aufsetzt, sowie die aktuelle Rechtslage im Auge behält. Das klingt nicht glamourös, aber wer vor Gericht Erfolg haben möchte, der sollte sich auch gut darauf vorbereiten. Der Alltag eines Rechtsanwaltes sieht also nicht wie in den meisten Filmen aus, in denen nur eine Gerichtsverhandlung gezeigt wird. Es gehört viel Fleiß und Engagement dazu und natürlich ein offenes Ohr für die Mandanten.
Weitere Informationen kann auf Seiten wie, von Evers-Lüdeke & Knapp Rechtsanwälte und Notarinnin, nachgelesen werden.
