Kompetente Begleitung durch den Fachanwalt für Erbrecht

"Fachanwalt für Erbrecht" ist ein verliehener Titel. Fachanwälte für Erbrecht sind Rechtsanwälte, die sich auf die Rechtsmaterie des Erbrechts spezialisiert haben und die in diesem Rechtsgebiet über besonders großes Fachwissen und umfangreiche Erfahrungen verfügen. Zum Erbrecht gehören Rechtsangelegenheiten, die im Zusammenhang mit dem Tod eines Erblassers in Verbindung stehen. Dazu zählen insbesondere der Vermögensübergang auf Erben, die Nachlassverteilung und die Verfahren zur Klärung erbrechtlicher Streitfälle. Die Verleihung des Titels „Fachanwalt für Erbrecht“ setzt voraus, dass zuvor bereits eine Zulassung zum Rechtsanwalt erfolgt ist und dass der Rechtsanwalt innerhalb der letzten sechs Jahre mindestens drei Jahre tatsächlich als Rechtsanwalt tätig war. Fachanwälte für Erbrecht müssen vor der Verleihung des Fachanwalts-Titels besondere praktische und theoretische Kenntnisse nachweisen. Dabei variieren die Anforderungen der einzelnen Bundesländer.

Als Nachweis besonderer praktischer Erfahrungen gilt die Bearbeitung von mindestens 80 erbrechtlichen Fällen. Erforderlich ist außerdem, dass der Rechtsanwalt besondere theoretische Kenntnisse im Erbrecht durch Teilnahme an einem fachspezifischen Lehrgang erworben hat, die er durch schriftliche Leistungskontrollen nachweisen muss. Zu den fachlichen Voraussetzungen an einen Fachanwalt für Erbrecht zählen Kenntnisse im materiellen Erbrecht, einschließlich der erbrechtlichen Bezüge zum Schuldrecht, Familienrecht und Stiftungsrecht sowie im Gesellschaftsrecht, Sozialrecht und internationalen Erbrecht. Gefordert wird außerdem Fachwissen, insbesondere zur Vertrags- und Testamentsgestaltung und zur vorweggenommenen Erbfolge. Fachanwälte für Privatrecht müssen zudem fachkundig sein in der Nachlassverwaltung, der Nachlasspflegschaft, der Nachlassinsolvenz sowie in der Testamentsvollstreckung sein und sich auch in den steuerrechtlichen Bezüge zum Erbrecht auskennen. Rechtsanwaltskammern verlangen von Fachanwälten zudem den Nachweis regelmäßiger Fortbildungen, um einen dauerhaft hohen Kenntnisstand sicherzustellen. Dies ist von besonderer Bedeutung auch hinsichtlich laufender Weiterentwicklungen des Erbrechts durch Gesetzgebung und Rechtsprechung.


Fachanwälte für Erbrecht führen Rechtsberatungen durch und vertreten ihre Mandanten in Erbrechtsfällen außergerichtlich, aber auch in Gerichtsverfahren. Sie gestalten Testamente und Erbverträge, regeln Unternehmensnachfolgen und setzen Pflichtteilsansprüche durch. Um die individuellen Interessen und Wünsche ihrer Mandanten zu verstehen, arbeiten Fachanwälte für Erbrecht eng mit ihnen zusammen. Stets berücksichtigt der Anwalt dabei den Willen des Erblassers, den es möglichst exakt umzusetzen gilt. Auch persönliche und familiäre Gegebenheiten auf Erbenseite bezieht der Fachanwalt ein, um familieninterne Auseinandersetzungen zu verhindern oder aufzulösen. Nicht zuletzt bezieht der Anwalt alle mit einem Nachlass in Zusammenhang stehenden steuerlichen Gesichtspunkte ein. Häufig weisen Nachlassfälle komplexe Bezüge zu ausländischen Rechtsordnungen auf. Fachkenntnisse im internationalen Erbrecht sind beispielsweise dann unabdingbar, wenn sich vererbte Vermögensbestandteile im Ausland befinden oder wenn Erben über Wohnsitze in verschiedenen Staaten verfügen. In solchen Fällen ist es notwendig, dass der Fachanwalt für Erbrecht die erbrechtlichen Bestimmungen verschiedener Rechtsordnungen berücksichtigt und dann die für eine Nachlassabwicklung gebotenen Maßnahmen einleitet.
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